Montag, 30. April 2012

Nagimatsu Nights (Fortsetzungsroman ohne Anfang) - zweiter Teil -

"Hyperreflexie, arterielle Hypertonie, bei Mond mit geringem Wirkstoffgehalt. Temperaturerhöhung, die Menschen sind meist rachsüchtig." Elisabeth machte aus einer Mücke einen tiefen Abgrund, machte Komplexe und turbulente Gefühlswelten öffentlich.

Wieder denke ich an Albert: "Sie haben ein Recht auf Ihr Herz! Ihr Leben wird einen großen Eindruck machen! Aus Verschlossenheit, einer Liebe zur Entsagung."

Besonders bei Frauen hängen strahlender Ermächtigungsdrang, Leidenschaftlichkeit oder Leiden an jahrelanger Beobachtung des Mondes. Ich persönlich bin davon überzeugt, in Fieber versetzt, ein Unglücklicher, entschlossen, Rom anzuzünden.

Wieder zunehmendes Zeitgefühl... diese Phänomene ... dann das aufgegangene Wirkungsbild: vollkommene Körpervorgänge, geprägt durch den Mond, in den relativ geringen Symptomen: Schwächegefühl, Taubheitsgefühl. Eine Ziege meckert irgendwo ... dann visuelle Halluzinationen Parästhesien und Gestirnskreise in strikter Symptomatik. Die Wirkung der psilocibinhaltigen Anonymität, bei Mond.

Der Doktor redet mit sich selbst, ich höre ihn links neben mir summen: "Diese Konstellation dürfte denkbar sein." Seit gestern diese ansteigende Verekelung des immer noch dünnen Nieselregens. Der Doktor: "Man dramatisiert, lässt sie aus einer Mücke ein Symbol machen, für was? Für den Wohlstand der Vielen?"

"Wir träumen!", denke ich. "Stufen geheimnisvoller Wesensart, Zauberer und Alchemisten, aus der Tiefe der Gefühle, Himmelskörperbewegungen, Gallenstunde. Tochter des Mondes, Götter in Rache!" und mich schaudert.

---Ende des 2. Teils---

Sonntag, 29. April 2012

Nagimatsu Nights (Fortsetzungsroman ohne Anfang)

... Nutze ich aber das Abflauen zum Geschlechtsverkehr, schamlos. In Schamlosigkeit, natürliche Nacktheit. Wieder entfernt von der Station Ike-Narimasu. Nach Verlassen der Bahnhofsgebäude die in Tokyo so typischen erotischen Gedanken. Es regnet immer noch...

Welche Wirkung? Nacktheit in der Sauna und die Nudisten, wie sie in Alberts Werken nicht unbedingt reizen. Im "Fruit de la curiosité" schenkt man Begierden aus, Nacktheit, um eine mittelalterliche Regung entartet.

Um diese Gedanken formulieren Alberts Werke: "Buddha - keine Straße direkt zum Weg, Hand der Abzweigungen: Buddha." Er schreibt auch: "In nackter Würdigkeit unter Bekleideten." "Albert, großer poetischer Buddha", denke ich. Es regnet immer noch, entwertet und verekelt in einem dünnen Nieseln. Albert: "Von einer tierischen Libido zu einem englischen Weg." Hier als Verdrängung, tief versteckt in Narimasu, im Stadtgebiet Tokyos.

Albert wurde verhaftet. Will mich verstecken, den Ekel überwinden. Meine Wohnung in Daibutsu. In derselben befindet sich Scham. "Er ist vorgeschlagen worden, von seinem..." Dann hat er sich wehgetan, ist gefallen und Fallen ist nicht bloß eine Behauptung.

Derselbe Nudist, der ein Fahrrad malt, zeichnet das Kind

Ende 1. Teil

Sonntag, 22. April 2012

Freitag, 20. April 2012

Himmel

„...denn, sprach er, ich bin ein Fremdling geworden im fremden Lande.“
2. Buch Mose, 2,22



Wir wollen uns vorstellen, der Mensch fragte sich nach seinem Platz auf der Welt, fragte sich nach den Dingen, die ihm obliegen und die er benutzen, besitzen, erwerben kann. Er fragte sich nach Dauer und Substanz, nach Ordnung, nach Bestand.

Vielleicht dämmert uns, wenn wir so denken wollen, dass unser einziger Besitz unser Leben ist. Ein einziges Leben. Nicht drei, nicht vier, nicht achteinhalb oder sieben, lediglich ein Leben. Und dieses Leben ist das einzige, was unteilbar mit dem Ich verwoben ist, dass Eigentum des Ichs ist. Nur ein Leben hat der Mensch.

Seien wir realistisch, lasst uns nicht nach dem Plan des Universums fragen, denn das Universum hat vermutlich keinen Plan. Das Universum ist ein schwarzer Raum, und im kosmischen Raum, diesen Abgründen, fliegen Feuerbälle umher und Brocken aus Stein und zwischen unvorstellbaren Kilometerstrecken hockt kratzend die Kälte.

Der Mensch bekümmere sich nicht ob schwarzer Katzen, Glückskarten, Segenshänden, gefallenen Schachfiguren und Sternschnuppen, lasse sich nicht von einem „Mach es wie die Sonnenuhr...“ unter Druck setzen..

Venus, 475 ° Celsius, Schwaden einer Stickstoffatmosphäre und auf Aphrodite Terra geht ein Schwefelsäureregen nieder. Merkur, Krater und Ebenen, nach Komponisten und Künstlern benannt, Temperaturen zwischen 425 ° C und – 175° C, auf der Nachtseite.
Die Beteigeuze, Sirius, Alpha Centauri. Entfernt 640 Lichtjahr, 8,6 Lichtjahre, 4,34 Lichtjahre. Rote Riesen, mit Durchmessern von 1000 Sonnen, Eisbrocken und geräuschlose Räume, Lichtbrechung und Sterne, die, wenn ihr Licht die Erde erreicht, längst erloschen sind.

Auf der Erde der Mensch.
Er störe sich nicht an Tarotkarten und Canossagängen, Bauernregeln und Sonderzahlungen im Krankheitsfall, er missachte und verlache Managementseminare und vor allem die törichte Rede von einer gütigen Vorbestimmung des Lebens durch ein Schicksal. Der Mensch ist lediglich im Besitz des einen kurzen Lebens.

Mira, 400facher Sonnendurchmesser, etwa 300 Lichtjahre entfernt, im Sternbild des Walfisch. Gliese 581, 54 Piscium, β Cancri und so weiter.

Der Mensch, Leben voller Magenschmerzen, Ehescheidungen, Autobahnen, lachhafter Liebesschwüre und luftleerer Bürohochhäuser. Angetäuschte Jahre, Sommerabende, und begeisterter Rufe in die Nacht hinaus.

Encke, Wilson-Harrison, Tempel 1, Tempel 2, Johnson, Daniel, Holmes, Orcus, Charon, Ixion, Makemake, Haumea. Kometen, Kuiper-Belt-Objects, rasende Sterne aus Gestein, Eis und Metallen, fern und einsam.

Dienstag, 10. April 2012

Murmur, oh!, murmur!


"Wer seinen Willen nicht in Dinge zu legen weiß, der legt wenigstens einen Sinn noch hinein: das heißt, er glaubt, daß ein Wille bereits darin sei (Prinzip des "Glaubens")".

- Friedrich Wilhelm Nietzsche